Nach Ansicht von Bürgermeister Werner Friedrich nähmen die Kommunen bei der deutschlandweiten Energiewende eine Schlüsselfunktion ein: „Wir müssen gemeinsam ein modernes System schaffen, welches auf erneuerbare Energien und dezentrale Versorgung setzt, und das ist ohne die Städte und Gemeinden nicht zu machen“. Deutschland dürfe nicht zum abhängigen Stromimporteur werden. Nur im Miteinander und mit handlungsfähigen Gemeinden würden alle von der Regionalisierung profitieren.

Insofern zeigte sich Friedrich anlässlich der letzten Gemeinderatssitzung erfreut über die auch diesbezügliche Zusammenarbeit innerhalb der Kommunalen Allianz Aurachzenn, wo auf der Grundlage einer Potenzialanalyse in den nächsten fünf Jahren der Anteil der erneuerbaren Energien durch eigenständige kommunale Maßnahmen der sieben Mitgliedsgemeinden deutlich gesteigert werden soll. Zur Erreichung dieses „sehr ambitionierten Zieles“ – so Werner Friedrich – gehören „ganz konkrete Handlungen eben wie bei uns in Wilhelmsdorf mit der Unterstützung des Baus zweier hochmoderner Windkraftanlagen“.

Die bei der Bürgermeister-Dienstversammlung vorgestellte „Schuldenstatistik“ der Gemeinden bot dem Gemeinderat Anlass zur Diskussion über die Aussagekraft derartiger Zahlen. Nicht nur, dass Geschäftsbesorgungsverträge ebenso wenig enthalten seien, wie Verbindlichkeiten von Gemeindewerken, blieben die gemeindlichen Leistungen, Verwendungen und rentierlichen Investitionen unberücksichtigt. Friedrich: „Maßgeblich ist doch, was mit den eingesetzten Mitteln erreicht wurde und in erster Linie die Leistungskraft, die in Wilhelmsdorf überdurchschnittlich ist. Wir gehören zu den Wachstumsgemeinden im Landkreis und durch erschlossene Bau- und Gewerbegebiete sind positive Zukunftsprognosen sehr realistisch“.

Im Zusammenhang mit dem für sehr notwendig erachteten und geplanten zweiten Zugang zum Kindergarten listete Bürgermeister Friedrich die gemeindlichen Leistungen für die Bereiche „Familien und Sport“ auf, die „allesamt nicht selbstverständlich sind, zumal nicht in dieser Höhe“. Obwohl der Kindergarten eine kirchliche Einrichtung sei, betrügen die konkreten finanziellen Leistungen der politischen Gemeinde dafür seit dem Jahr 2002 beinahe 840.000 Euro. In die Schulen seien mehr als 1,5 Millionen geflossen und für den Sport habe der konkret zurechenbare Betrag rund 160.000 Euro betragen, wobei Bauhofleistungen gar nicht alle erfassbar seien.

„Mehr als 18 Prozent des vergleichbaren Verwaltungshaushalts fließt in diesen insgesamt familienpolitischen Bereich. Das ist eine beachtliche Größe, die ohne Wachstum nicht möglich gewesen wäre. Damit können wir uns zweifellos sehen lassen“, meinte Bürgermeister Friedrich. Leider fände dies nicht immer die durchaus wünschenswerte Anerkennung seitens mancher Nutznießer.

Die Gemeinde Wilhelmsdorf verfügt jetzt über ein geländetaugliches Feuerwehrfahrzeug, nachdem diesbezügliche Anforderungen immer mehr wurden. Das in einem guten Zustand befindliche gebrauchte Fahrzeug kann als Lösch- und Schlauchwagen durch den Allradantrieb auch in schwierigem Gelände eingesetzt werden. Gemeinsam mit der angeschafften Wärmebildkamera soll das Fahrzeug am 9. Juli offiziell vorgestellt werden. Im Rahmen einer Übung mit einem Brandcontainer werden dabei die Nutzungsmöglichkeiten der neuen 15.000-Euro-Kamera demonstriert.

Vermehrte Einsatzanforderungen machen nach Aussage von Bürgermeister Friedrich eine immer wieder neue Optimierung des Fahrzeugbestandes und der Ausrüstung notwendig. „Die FFW Wilhelmsdorf verfügt inzwischen über eine weit überdurchschnittliche Ausstattung. Das motiviert unsere Feuerwehrkräfte und hilft den Menschen in Notfällen. Wir sind sehr stolz über die Leistungskraft und Einsatzbereitschaft unserer FFW-Truppen in Wilhelmsdorf und Ebersbach/Oberalbach“.

Splitter aus dem Wilhelmsdorfer Gemeinderat

Der Gemeinderat beschloss einstimmig Ausnahmen von Festsetzungen des Bebauungsplanes Brunner Wegfeld II und genehmigte damit den Bau einer Imkerei mit Hofladen und Betriebsinhaberwohnung im Bereich der oberen Bergstraße.

In den nächsten Wochen sollen an bis zu zehn Stellen so genannte „Hundetoiletten“ installiert werden, besonders am Grenzweg und an den Grünbereichen der Erlanger Straße. Nach positiven Erfahrungen in Hagenbüchach soll damit auch in Wilhelmsdorf ein erneuter Versuch unternommen werden, die häufig nicht ordnungsgemäße Entsorgung entsprechender „Hinterlassenschaften“ einzudämmen.

Im Rahmen der Städtebauförderung sollen noch in diesem Jahr Mittel für die Sanierung des Umgriffs um das Feuerwehrhaus bei der Regierung von Mittelfranken beantragt werden. Planentwürfe lägen bereits vor, die Komplettsanierung werde etwa 200.000 Euro kosten, könne aber abschnittsweise ausgeführt werden.